Welche Skalenniveaus gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Inhaltsverzeichnis
Nominalskala – was ist das?
Nominalskalierte Daten haben im Vergleich zu den anderen Skalenniveaus den geringsten Informationsgehalt. Sie repräsentieren qualitative Merkmalausprägungen die numerisch codiert wurden.
Ein Beispiel für eine solche Merkmalausprägung ist das Geschlecht. So kann für die Ausprägung Weiblich eine 1, für Männlich eine 2 und für Divers eine 3 vergeben werden. Da die Zahlenwerte willkürlich gewählt sind, kommt ihnen keine weitere Bedeutung zu. Sie würden ja auch nicht sagen dass ein Mann wertvoller ist als eine Frau und umgekehrt. Für die Analyse heisst dies, dass sie bei nominalskalierten Daten lediglich Aussagen über deren Häufigkeit machen dürfen.
Ordinalskala – alles schön der Reihe nach
Können qualitative Merkmalausprägungen in Ränge unterteilt werden, wie z.B. höher oder tiefer bzw. grösser oder kleiner, dann handelt es sich um sogenannte ordinalskalierte Daten. Aussagen über die absoluten Abstände zwischen den einzelnen Werten lassen sich aber nicht machen.
Ein Beispiel für eine solche Merkmalausprägung ist das Sieger:innen-Treppchen im Skisport. Sie sehen dass Platz 1 höher wie Platz 2 und wiederum höher wie Platz 3 ist. Wie schnell die einzelnen Fahrer:innen im Ziel angekommen sind wissen sie aber nicht.
Intervallskala – wem ist wärmer?
Im Gegensatz zu ordinalskalierten Daten, lassen sich bei Intervallskalen, Aussagen über die absoluten Abstände zwischen den einzelnen Werten machen.
Eine Intervallskala finden sie z.B. auf Ihrem Fieberthermometer. So wissen Sie, dass der Unterschied von 12°C zu 22°C exakt gleich gross ist –nämlich 10°C– wie von 26.5°C zur Körpertemperatur von 36.5°C. Es gibt jedoch eine grosse Ausnahme, so verfügen Intervallskalen über keinen natürlichen Nullpunkt sondern sind willkürlich gewählt.
Nehmen wir an Sie haben von Ihrer Tante aus den USA zu Weihnachten ein Fieberthermometer erhalten und messen damit Ihre Temperatur. Nach 10 Sekunde macht ein lautes Piepsen Sie auf eine erfolgreiche Messung aufmerksam. Sie lesen 96°F ab und können nicht glauben dass Sie so eine hohe Temperatur haben und wiederholen den Messvorgang, diesmal aber mit dem Thermometer Ihrer Mutter. 10 Sekunden später sehen Sie das beruhigende Resultat von 36.5°C. Was ist geschehen? Nichts, beide Thermometer funktionieren einwandfrei, einfach in Ihrer jeweilige Intervallskala (Grad Celsius und Grad Fahrenheit). Über einen natürlichen und damit gemeinsamen Nullpunkt verfügen die beiden Messskalen nicht. Würden beispielsweise alle Thermometer die Temperatur in Kelvin angeben, wäre es egal ob Ihr Thermometer aus der Schweiz oder den USA kommt. Denn die Temperaturangabe in Kelvin verfügt über einen natürlichen, physikalisch begründeten Nullpunkt und ist damit Ratio skaliert.
Ratioskala – das höchste aller Skalenniveaus
Eine Ratioskala verfügt über den grössten Informationsgehalt. Sie ist intervallskaliert und zeichnet sich im Gegensatz zur eben besprochenen Intervallskala durch einen natürlich gegebenen Nullpunkt aus. Rationalskalierte Daten sind z.B. Alter, Grösse, Einkommen oder um das vorangegangene Beispiel wieder aufzunehmen, die Temperaturangaben in Kelvin.
Ratioskalen werden auch als Verhältnis- oder Proportionalskala bezeichnet und funktionieren durch Ihren natürlich gegebenen Nullpunkt über Kategorien hinweg. So ist ein Mann mit 64 Jahren doppelt so alt wie ein Baum mit 32 Jahren. Dafür ist der Baum mit 3.60 m doppelt so gross wie der Mann mit 1.80 m. Auf die Angabe, wer von den Beiden mehr verdient wird verzichtet.
Sie benötigen Unterstützung bei der statistischen Datenanalyse? Vereinbaren Sie hier ein unverbindliches Erstgespräch.